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Ein Männlein steht im Wald ...

Okay, es ist nicht das Männlein, sondern der Prota. Und still und stumm ist er/sie (unter Umständen) auch nicht.

Aber was man sich definitiv fragt oder zumindest der/die betreffende AutorIn ist:

 

Wie in drei Teufels Namen, ist er/sie überhaupt da gelandet?!

 

Gute Frage. Und ich bin sicher, das geht irgendwann jedem der Geschichten schreibt so.

 

Oder wie eine Autorin (ich weiß leider nicht mehr wer es war) in einer der Schreibgruppen auf facebook, in der ich bin, gesagt hat:

 

"Mein Protagonist steht im Wald. Aber eigentlich sollte er in der Stadt sein. Wie er auf die Idee gekommen ist hierhin zu gehen - ich habe keine Ahnung. Muss ich halt noch eine Zwischenszene schreiben. Darauf das zu löschen habe ich jetzt keine Lust. Überarbeitet wird sowieso noch."

 

I feel you.

Und zwar so sehr!

 

Da ist es dann wieder, dieser Moment indem sich herausstellt:

Bist du Planner, Pantser oder Plantser?

 

Ich selbst gehöre ja zur letzten Kategorie. Definitiv.

Klar, ich habe die ganze Geschichte im Kopf, zumindest die Storyline. Und dann kommt die Muse an und meint:

 

"Hey, du! Ich hatte da gerade die PERFEKTE Idee. Lass deinen Prota einen Spaziergang im Wald machen!"

Ja aber warum?? *verständnisloser Blick zur Muse*

"Völlig egal. Erzähle ich dir später. Ich sag es also machst du es!"

 Okay... Also hör ich drauf.  Sonst droht sie mir womöglich noch mit einer Schreibblockade und das braucht ja wohl keiner. Ich am allerwenigsten.

 

Also egal wie man den Plan macht. Es kommt immer nochmal anders. Zumindest bei mir. Und dann macht man (wider besseres Wissen) den nächsten.

 

Und schwupp!

Wieder schief gegangen. Und wisst ihr was? Das geht (mir) jedesmal so.

 

Natürlich ist es gut ein Grundgerüst zu haben, in dem man sich bewegt. Ich habe angefangen mir mini Strukturen für Kapitel anzulegen. Sowas wie:

 

Vorstellung Prota A und ggf. Prota B treffen sich durch Zufall . Dann passiert X  - Kapitel 1

 

Durch welchen Zufall - völlig egal. Irgendwas banales reicht schon. Und dann findet man auch noch etwas das passiert, am besten etwas eindrucksvolles. Ihr wisst ja, selbst der kleinste Stein kann eine Lawine lostreten. Das ist wirklich wahr. Besonders schön und gut funktioniert ist das wenn die Protas komplette Gegenteile voneinander sind. Das muss noch nicht mal Multimillionär bzw. Bad Boy vs graue Maus sein. Allein ein paar Charaktereigenschaften reichen schon. Aber dann sollte es natürlich auch ein paar Dinge geben, die sie gemeinsam haben. Aber das lässt sich auch schön im Laufe der Geschichte erzählen und offenbaren.

 

Das Gegenteil ist allerdings auch nicht unüblich. Demnach kann es auch durchaus passieren dass Charaktere wie aus dem NICHTS auftauchen und sich dann dem/der Prota hilfreich  zur Seite stellen. Oder aber ihm/ihr zusätzlich Steine in den Weg legen. Auch Antagonisten haben ihre Helferlein.

 

Oder sie versuchen hilfreich zu sein und richten dadurch nur noch mehr Chaos an. Davon können glaube ich alle HeldInnen von meiner Geschichte ein Lied singen. Besonders was deren gute Freunde angeht. Die sind (ich weiß nicht warum) nämlich oft ein wenig bis ziemlich abgedreht.

 

Aber ich will mich auch nicht beschweren. Manchmal hat es auch was gutes wenn der/die Prota erst in den Wald und dann in die Stadt gehen. Es kann ja so viel passieren, Dinge mit denen man vorher gar nicht gerechnet hat. Und die spontanen Einfälle sind meistens dann doch irgendwie die besten.

 

Ein Hoch auf die spontanen Einfälle also.

eure Eliza

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Andreas (Sonntag, 06 September 2020 10:58)

    Eine schöne Erklärung wie eine Geschichte entstehen kann.