
Kennt ihr das eigentlich?
Man bewirbt sich mit etwas (sei es für eine Arbeitsstelle oder einen Verlag) und man ist davon überzeugt, dass man diese Bewerbung wirklich gut gemacht hat. Es kann eigentlich nicht schief gehen, denkt man. Es muss einfach klappen, alles andere wäre einfach zu unglaublich. Klar, es ist einem bewusst man ist nicht der Einzige Bewerber. Es gibt noch mehr als ein Dutzend andere AutorInnen die sich beim selben Verlag beworben haben, im selben Genre. Aber man denkt immer noch: Es kann eigentlich nicht schief gehen.
Am Anfang erscheinen einem die zwei bis drei Monate Wartezeit wie der Horror, denn auch wenn man von sich überzeugt ist, ein bisschen unsicher wird man sich doch. Dann die Nachricht:
Es wird bekannt gegeben wer weiter kommt!
Und dann ist die Angst wieder da: Habe ich es geschafft? War ich gut genug?
Und das sind so Dinge, die man eigentlich nicht wissen will, aber auf der anderen Seite natürlich doch.
Einerseits ist dieses: Oh mein Gott, ich will nicht wissen, dass es nicht geklappt hat ABER ich will wissen DASS es geklappt hat. Und um das heraus zu finden muss man natürlich sich überwinden nachzuschauen.
Genau in dieser Situation war ich gerade. Ich war davon überzeugt. Wirklich, so überzeugt von mir wie noch nie. Und bevor mir das jetzt jemand als Egoismus auslegt:
Klar, ist es das. Das gebe ich auch zu. Denn wenn ich gedacht hätte "das schaffe ich niemals", dann hätte ich das gar nicht erst herausgeschickt an den Verlag. Aber ich finde auch, dass Egoismus zum Autorendasein dazu gehört. Oder wie gesagt wenn man sich auf einen Job bewirbt. Es bringt einem schon einiges wenn man sich sagt: "Ich kann das!" und "ja, ich will das", "ich bin davon überzeugt dass es gut ist." Es hilft dagegen nichts, wenn man sich das alles schlecht reded. Im Gegenteil.
Und ja, wie ihr es euch vielleicht inzwischen schon gedacht habt, ich wurde abgelehnt von dem Verlag. Ich bin enttäuscht. Natürlich. Es wäre großartig bei dem Verlag zu veröffentlichen, ein Traum wäre wahr geworden. Denn immerhin gehört er zu einem der großen Publikumsverlage.
Ich bin traurig, ja.
ABER
nur weil ein einziger Verlag mich abgelehnt hat, werde ich nicht aufhören es zu probieren.
Ich werde weitermachen.
Denn: Jeder hat einen anderen Geschmack.
Dann brauche ich eben noch ein bisschen mehr Durchhaltevermögen. Aber das ist okay. Und gerade wenn mir eine Geschichte so gut von der Hand geht, und das schreiben mir daran solchen Spaß hat, werde ich das alles nicht abbrechen nur weil EIN EINZIGER Verlag das nicht wollte.
Es ist okay.
Aber wenn jeder bekannte Autor schon aufgehört hätte, weil es einmal nicht geklappt bei einem Verlag, bei der ersten Bewerbung, dann gäbe es so manchen Bestseller nicht.
Was ich jetzt mache mit der Geschichte?
Weiterschreiben. Überarbeiten. An weitere Testleser schicken. Dann wieder überarbeiten. Dann nochmal an Verlage schicken oder vielleicht doch im Selfpublishing veröffentlichen.
Wenn du vom Pferd fällst, steh auf und reite weiter.
Es ist nicht einfach. Aber machbar. Niemals aufgeben, den Traum zu verwirklichen. Das ist das was wirklich zählt.
Und damit wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende
eure Eliza
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Andreas Burckhardt (Samstag, 19 September 2020 17:19)
Ein sehr schöner Beitrag. Da heißt es immer am Ball bleiben und weiter an an die Verlage schicken und hoffen.