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Das Beijing Projekt - Kapitel 1.1

Das Erste was Lim auffiel, war, dass sein Kopf schmerzte, als ob ein Profiboxer ihn ausgenockt hätte.

Was gar nicht so weit weg von der Wahrheit entfernt war. Die Jungs in der Bar, dem goldenen Drachen, die er gestern Nacht besucht hatte, hatten Fäuste wie aus Eisen. Zugegebenermaßen, er war es gewesen, der sie provozierte. Aber mussten die Leute dort denn immer alles persönlich nehmen? Das war doch wirklich nicht nötig.
 »Wie auch immer«, murmelte Lim, rieb sich den Nacken und ließ seine Fingerknöchel knacken. »Ich habe, was ich wollte.« Und das war das Wichtigste. Ansonsten müsste er zurückgehen und darauf hatte er so gar keine Lust. Vor allem weil es vermutlich mit demselben Resultat wie letzte Nacht enden würde. Das musste nun wirklich nicht sein. Zumindest wenn es sich nicht irgendwie vermeiden ließ.

»Du hast es wohl mal wieder etwas übertrieben, wie Lim?«, erklang eine Lim nur zu bekannte Stimme. »Bist wohl mal wieder in Schwierigkeiten geraten?«
 Lim schnaubte. »Mein ganzes Leben besteht aus Schwierigkeiten Mi. Also könnte man fast schon wieder behaupten, dass es für mich normal ist.«
»Wenn du das sagst«, sagte Mi vollkommen unbeeindruckt. »Da bist du aber vermutlich auch nicht der Einzige.«
 Lim nickte. Das wusste er selbst. Also warum band sie es ihm noch gleich auf die Nase? »Was willst du?«, erkundigte er sich dann bei ihr, als sie ihn ansah, als würde sie auf etwas warten.
 »Na was wohl? Ich muss schließlich auch von etwas leben.« Mi hielt ihm ihre offene Hand hin.
 »Ich ebenfalls«, entgegnete Lim und setzte sich auf.

 

Was er blöderweise zu schnell tat, so dass sich alles um ihn herum anfing zu drehen. Womöglich lag es auch an dem einen oder anderen Schnaps zu viel gestern Nacht. Aber das gehörte eben dazu, wenn man mit dieser Sorte von Menschen Geschäfte machen wollte. Sonst wurde man erst gar nicht ernst genommen. Was wiederum etwas war, weshalb Lim tagtäglich in Probleme geriet. Denn er war weder groß noch besonders athletisch von Figur. Sondern eben komplett normal anzusehen. Manche würden ihn vielleicht sogar als hager bezeichnen. Seine schwarzen halblangen Haare, standen ihm jetzt auch vermutlich noch mehr vom Kopf ab, als sie es ohnehin taten. Schon vor Jahren hatte er aufgegeben sie mit einem Kamm zähmen zu wollen. Es war ein Kampf, den er nur verlieren konnte. Seine Kleidung machte das alles nicht viel besser. Seine Hose war zu kurz und reichte ihm nur bis knapp zehn Zentimeter über sein Knie. Sein Hemd, ehemals weiß nun grau, hing an ihm wie ein Zelt herunter. So war das Leben nun einmal, wenn man sich nicht schicke Kleidung leisten konnte, sondern nur das, was man fand. Und das war oft gerade genug zum Überleben. Aber dementsprechend eben nicht viel.
 »Lim, ich warte immer noch«, riss ihn Mis Stimme aus seinen Gedanken.
 »Ich weiß.« Lim beugte sich vor und drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Wange. »Ich hab jetzt nur nichts da. Aber keine Sorge, ich gebe dir heute Nacht einen aus«, versprach er ihr, nur um kurz darauf den Raum zu verlassen. Schließlich gab es so einiges zu tun, was er hinter sich bringen musste. Ganz oben auf seiner Liste: Den Jungs aus dem goldenen Drachen aus dem Weg gehen, denn immerhin war das Geschäft mit ihnen führ ihn selbst besser gelaufen, als für diese. Sein Glück zu überanstrengen wäre, gemessen an den Fällen, wo er es tatsächlich mal hatte, vermutlich eher unklug. Und auch wenn Lim durchaus Risiken einging, dann aber doch nur solche, bei denen die Möglichkeit bestand, heil aus der Sache heraus zu kommen. Abgesehen davon war er kein Masochist.
 »Außerdem habe ich schließlich noch etwas ganz anderes zu erledigen«, murmelte Lim vor sich hin und griff in seine Hosentasche. Zu seiner Erleichterung befand sich dort immer noch, was er in der Nacht darin verstaut hatte.

 

 

- Was befindet sich in Lims Hosentasche?

 

 

 

 💍 ein  kostbarer Ring aus Jade, den Lim gestohlen hat

oder

📿 eine Kette, die er gestohlen hat aber deren Wert er noch nicht kennt. Sieht aber wertvoll aus.

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Andreas Burckhardt (Mittwoch, 07 Oktober 2020 16:43)

    In der Hosentasche ist ein Ring drinnen.

  • #2

    Gabriele Burckhardt (Mittwoch, 07 Oktober 2020 17:54)

    Ein Ring ist in der Hosentasche!

  • #3

    Ulrike (Sonntag, 11 Oktober 2020 10:00)

    Er hat einen Ring in der Hosentasche.